Lake Glanmore – Schweizer Käse, irischer See

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Text von:
Reto Bachofner
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Aus der Kategorie: Rundreise, Uncategorized

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Acht Wochen sind wir nun in Irland. Einige schöne Wanderungen und Aktivitäten konnten wir bereits unternehmen. Trotzdem gibt es halt Saisonbedingt einige Regentage oder es ist einfach zu kalt. Dafür bleibt Zeit im Foto-Archiv zu stöbern und dabei bin ich auf einen Ort gestossen, welcher garantiert in keinem Reiseführer beschrieben ist. Versprochen.

Lake Glanmore – am Fuss des Healy Pass

Der kürzeste Weg die Halbinsel Beara nicht abfahren zu müssen ist der Weg über den Healy Pass. Generell würde ich dir nicht empfehlen die Beara-Peninsula nicht zu umrunden. Sie ist dazu einfach zu schön. Der kürzeste Weg zum Lake Glanmore von Glengariff her führt über den Healy. Eine teilweise enge Passstrasse, welche sich den Berg hochschlängelt und – oben angekommen – eine atemberaubende Aussicht bietet. Auf Passhöhe lohnt sich ein Blick zurück Richtung Sheeps Head und Mizen Head. Gleich auf der anderen Seite des Passes wird der Blick frei ins Drimminboy Valley und hinunter zum Lake Glanmore. Wer den Blick weiter schleifen lässt weiter hinten die Kenmare Bay und die Hügel der Kerry Halbinsel, dort wo sich der beliebte Ring of Kerry der Küste nach schlängelt.

Aber warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah. Wie wahr! Der Lake Glanmore glitzert mit der Kenmare Bay um die Wette. Wer gut hinschaut entdeckt auf dem See eine kleine Insel. Diese weckt mein Interesse. Klar, diesen See und seine Umgebung wollen wir erkunden. Vielversprechend sieht auch das Tal aus in welchem der See vor sich hinglizert. Ob es diese Versprechen wird halten können?

Da schlägt des Schweizer Herzen höher – flüssiger Käse im Drimminboy Valley

Auf dieser Seite des Healy Passes haben wir den County Cork bereits verlassen und befinden uns im County Kerry. Die Beara Halbinsel ist ungefähr halb-halb aufgeteilt zwischen diesen beiden Grafschaften. Uns plagt aber eher der Hunger den Sorge um die Zugehörigkeit der tollen Landschaft. Doch wo findet man – irgendwo im nirgendwo – eine Möglichkeit für einen Imbiss? Die Hinweistafel auf Josie’s Restaurant  wird dieses Rätsel lösen. Obwohl wir keinen Plan haben wo wir genau sind vertrauen wir dem Schild – und folgen diesem. Oft ist es so, dass man eine Hinweistafel findet und dann plötzlich nichts weiter ausgeschildert ist. Für Josie’s Restaurant aber finden wir weitere Schilder und wir landen auf dem Parkplatz eines gewöhnlich aussehenden Wohnhauses. Etwas verunsichert treten wir in die Gaststube ein. Diese war eigentlich einmal als Wohnzimmer gedacht. Wir suchen uns ein nettes Tischchen gleich am Fenster mit Blick auf den Lake Glanmore. Bei bestem Wetter strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel mit uns um die Wette. Die Besitzerin Josie hat uns mittlerweile freundlich begrüsst und uns die Karte gebracht. Neugierig und hungrig beginnen wir diese zu studieren. Zuerst denke ich mich verlesen zu haben, aber dort steht eindeutig. RACLETTE! Ich falle fast vom Stuhl. Für die Leser unter euch aus Deutschland. Ihr müsst dies jetzt nicht verstehen. Aber Raclette ist für uns Schweizer so etwas wie unser Nationalgericht. In einem speziellen Ofen wird Käse zusammen mit Zwiebeln, Gurken, Ananas und was immer einem Beliebt schön geschmolzen und gut gewürzt. Dazu werden gekochte Kartoffeln gereicht. Es ist schon nur ein Wunder hier in der Pampa überhaupt ein Restaurant zu finden. Dazu noch eines, welches Raclette serviert und einen fabelhafte Ausblick auf die Landschaft bietet – es ist das grösste Wunder seit demjenigen von der Grotenburg (Wunder von Uerdingen). 

Restaurant in Irland Josie’s Restaurant liegt irgendwo im nirgendwo auf der Beara Halbinsel und serviert ein echtes Schweizer Nationalgericht

Drimminboy Valley – zwischen Hügeln und Zedernbäumen

Das gute Wetter ist nach dem Essen wie weggeblasen. Dies im wahrste Sinne des Wortes. Ein kleiner Sturm bringt uns viele Wolken und Regen. So fällt mein geplanter Fototermin vor dem Haus ins Wasser. Schade, aber eines Tages werden wir sicher wieder bei Josie Raclette essen gehen. Der Regen war auch nur von kurzer Dauer. Und es regnete auch nur deshalb um für uns das Drimminboy Valley auszuwaschen und in neuem Grün erstrahlen zu lassen. Wir fahren das Tal hoch bis es nicht mehr weitergeht. Vorbei an Farnen, Zedernbäumen, einigen Flüssen und Hügeln führt die Strasse bis zu einem Haus mit grösserem Parkplatz daneben. Gleich hier auf einer Wiese befindet sich ein Steinkreis.

Ein heftiger Regenschauer macht meine Pläne zu nichte vor dem Haus zu fotografieren. Ein heftiger Regenschauer macht meine Pläne zu nichte vor dem Haus zu fotografieren.

Der Shronebirrane Stone Circle

Ursprünglich befanden sich in diesem 13 Steine. Heute noch 8 vorhanden sind. Immerhin. Der Steinkreis ist nicht der beeindruckenste welchen ich je gesehen habe. Die Nummer Eins ist nach wie vor der Steinkreis bei Uragh. Umwerfend und faszinierend ist die Landschaft, welche den Kreis umgibt.

Wer beim Steinkreis parkiert oder das Monument besucht wird gebeten einen Obulus zu leisten. Wir haben keine Kasse gefunden und es kam auch niemand daher. Auf dem englischen Blog von Susanne Illes kann man aber nachlesen, dass die Besitzer des Landes ziemlich harsch das „Eintrittsgeld“ verlangen können. Wie auch immer von hier auch führt auch ein Rundwanderweg weiter ins Tal hinein. Etwas was es zu entdecken gilt – aber ein anderes Mal.

Am Lake Glanmore

Es geht wieder zurück zum Lake Glanmore, nicht ohne vorher noch ein paar kurze Videosequenzen vom Tal aufgenommen zu haben. Am Ufer des Sees angekommen finden wir bei einem alten, kleinen Bootshaus einen guten Platz um auf das Wasser und die kleine Insel werfen zu können. Früher hat sich dort eine kleine Einsiedelei befunden. Die Ruine davon ist hinter Gebüsch und Bäumen noch gut sichtbar. Auf diesem verlassenen Fleck Erde so scheint es zumindest war es relativ einfach der Einsiedelei zu frönen. Kein Mensch dürfte einem dort gesucht haben. Die Lage des Bootshauses hier direkt am See ist einfach fantastisch und umwerfend schön. Ich habe davon natürlich einige Bilder gemacht. Diese möchte ich euch nicht vorenthalten.

Der Croansaght River fliesst schliesslich aus dem Lake Glanmore bis in die Kenmare Bay. Der See und der Fluss sind im August bei Fischern sehr beliebt. Aber aufgepasst, wer plant vom Boot aus sein Glück zu versuchen, der muss sich sputen. Es gibt nämlich nur ein Boot welches man mieten kann. Petri Heil!

 

Lake Glanmore, Josie’s Restaurant, der Steinkreis von Shronebirrane im Drimminboy Valley

Ich gehe jede Wette ein, dass diese vier Attraktionen garantiert in keinem Reiseführer stehen. Solche Geheimtipps und Juwelen irischer Sehenswürdigkeiten gibt es nur hier auf “Irland erleben”. Der Erste, welcher mir den Reiseführer mit allen vier beschriebenen Attraktionen zeigt, dem spendiere ich ein Raclette in Josie’s Restaurant. Top die Wette gilt!

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Der Rabach Way

Der Rabach Walk führt durchs Shronebirrane Valley und startet beim gleichnamigen Steinkreis. Er führt hoch aufs Plateau zu einer verlassenen Siedlung, Cumeengeera. Diese war bis 1841 von fast 30 Menschen bewohnt, doch die Grosse Hungersnot raffte einen grossteil der Menschen dahin und die Siedlung musste schliesslich aufgegeben werden. Laut einer Beschreibung im Wanderführer Lonely Planet Hiking in Ireland (Walking Guides) ist der Weg nicht all zu einfach zu begehen. Er ist zwar nur 4 km lang, aber die Wegführung ist zum Teil unklar und führt über schwer zu begehendes Gelände. Wer etwas geübt ist sollte mit dem Weg aber keine Schwierigkeiten haben.

Der Rabach Way ist ein 4km langer Rundweg im Shronebirrane Valley Der Rabach Way ist ein 4km langer Rundweg im Shronebirrane Valley

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