Achtsamkeit beim Wandern – wie Irland dich entschleunigt

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Reto Bachofner
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Aus der Kategorie: Rundreise

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Du kennst dies.

 

Endlich sind die grossen Ferien da. Lange hast du darauf gewartet. Du hast geplant, gebucht, dich vorbereitet und steigst nun voller Vorfreude in den Flieger – ab nach Dublin.

 

So richtig entspannt bist du aber noch nicht.

 

Schliesslich ist ja da noch das wichtige Projekt in der Firma. Du denkst. Läuft das Alles ohne mich? Oder muss ich mir Sorgen machen, dass während der Abwesenheit alles den Bach runtergeht?

 

Und die Katze. Ist sie gut versorgt? War es richtig den immer miesgelaunten Nachbarn mit den zwei Dobermännern zu fragen, ob er die Katze füttert?

 

Überhaupt. Die Mutter aller Fragen. Habe ich die Herdplatte beim Verlassen des Hauses ausgeschaltet?

 

Nein. Ein entspannter Zustand sieht definitiv anders aus. Aber es ist zu spät zurückzukehren. Die Stewardess mimt gerade ziemlich gelangweilt vor, wie du im Fall der Fälle die Oxygenmaske aufzusetzen hast.

 

So ein bisschen zusätzlicher Sauerstoff wäre jetzt nicht schlecht.

 

Kurz vor dem Hyperventilieren und schweissgebadet kontrollierst du, ob du dich auch brav angeschnallt hast. Damit du dem strengen Blick des Stewards und einem folgenden Zusammenschiss entgehst. Das kannst du jetzt wirklich nicht brauchen.

 

Völlig unruhig und gestresst, versuchst du dich auf die Ferien einzustimmen.

 

Du bist überzeugt. Der Urlaub in Irland wird dich entschleunigen. Du wirst innere Ruhe finden. Irland wird dich entspannen und vom Alltagsstress befreien…

 

Einen Scheissdreck wird Irland dich!

 

Nicht Irland und auch kein anderes Land der Welt wird dich entschleunigen, zur Ruhe kommen lassen oder einfach so aus dem Nichts deine Batterien aufladen.

 

Tief im Inneren weisst du dies selbst. Du hast es dir aus diesem Grund fest vorgenommen die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Auf Wanderungen und Spaziergängen willst du..

 

…mit Achtsamkeitsübungen beginnen

 

Wie bin ich auf die Idee mit dem achtsamen Gehen gekommen?

Entschleunige dich beim langsamen Gehen mit effektiven Mentalübungen. Diese Übungen kannst du auch im Alltag machen. Besonders Spass macht es aber bei einer Klippenwanderung am Grand Causeway.

 

Erstens war da mein Hang dazu in Buchläden herumzulungern und mir alle Arten von spannend klingenden Titel anzusehen. In Irland derzeit führend unter den Ratgebern. Alles zum Thema “Mindfulness”.

 

Zugegeben. Ich musste zuerst die Übersetzer-App in meinem Smartphone bemühen um sicher zu sein, was mit Mindfulness gemeint ist. Achtsamkeit. Aha. Spätestens als ich ein Buch – es gibt in jeder Buchhandlung in Irland mindestens 100 mit dem Thema – entdeckte, welches von Achtsamkeit und Wandern handelte war mein Interesse geweckt.

 

Doch bevor wir jetzt schauen, was Achtsamkeit genau ist und wie du diese Technik einfach beim Wandern anwenden kannst steigen wir gemeinsam in eine Küstenwanderung in Nordirland ein.

 

Wandern am Damm des Riesen

Vom Giant’s Causeway dürfte schon jeder gehört haben. Die 40’000 Basaltsteine, welche sich schwarz und gleichmässig im Sechseck von der Küste im County Antrim ins Meer ergiessen, gehören zum UNESCO-Welterbstätte.

Gesund durch Meditaiton, wieso nicht unterwegs beim Wandern mit Achtsamkeitsübungen?

 

Geologen behaupten diese besondere Gesteinsformation sei vor 60 Millionen Jahren durch sich sehr langsam abkaltende Lava entstanden. Uns Irlandverrückten gefällt aber die Geschichte mit dem Riesen Finn McCool besser.

 

Der Sage nach hat er mit den Steinen einen Damm gebaut um – wohl trockenen Fusses – zu seinem Kontrahenten, Benandonner, nach Schottland zu gelangen. Tatsächlich befindet sich auf der schottischen Insel Staffa die Fingal’s Cave. Eine 85m Tiefe Höhle, welche von sechseckigen Basaltsäulen umgeben ist.

 

Ob die Geologen oder die Sagenerzähler recht haben, lassen wir mal aussen vor. Ich starte mit dem meditativen Wandern ziemlich unspektakulär beim Parkplatz des Besucherzenters des Giant’s Causeway. Doch bevor es los geht, will ich noch einen Augenschein auf die feilgebotenen Gegenstände im Souvenirshop werfen.

 

Es warten dort allerlei Souvenirs und Krimskrams, was schlussendlich beides auf das Selbe hinausläuft, darauf den Besitzer zu wechseln. Den Giant’s Causeway als Andenken darzustellen ist nicht gerade einfach. Aber der Ideenreichtum reicht allemal um die bekanntesten Fotomotive auf T-Shirts und Pullis, Caps und Regenschirme aufzudrucken. Oder ganz altmodisch als Foto in einem stylechten – mit gälischen Ornamenten verziehrten – Bilderrahmen ausgestellt. Mir ist das alles zu kitischig. Ich wechsle dann mal die Abteilung.

 

Hier, im Aran-Shop, kann der gewissenhafte Tourist alles erstehen was sich irgendwie stricken lässt. Mit Originalwolle von den Aran Inseln. Oder so. Den eigentlich kommt die ganze Wolle nicht von dort. Das “Aran-Schaf” ist eher ein Mythos oder gehört auch ins Reich der Sagen. So wie diejenige Geschichte von Finn McCool. Von den Aran Islands stammen höchstens die Strickmuster. Aber das Ganze ist eh eine andere Story, die ich hier vielleicht ein anderes Mal erzähle.

 

Der Magen knurrt und so lässt sich nur schlecht wandern. Schon gar nicht achtsam Gehen. So kehren wir im Restaurant ein und die gereichte Tagessuppe, wie in Irland üblich reich an Gemüse und dick wie Brei, schmeckt überraschenderweise schlichtweg hervorragend!

Ein Achtsamkeitsspaziergang in der freien Natur wirkt Wunder .

 

Jeder Löffel ist ein Genuss und mit jedem Bissen, man darf es getrost so sagen, intensiviert sich der Geschmack von Kartoffeln und Lauch im Gaumen. Dazu wird selbstgebackenes Brown Bread gereicht auf welches man echte Kerry-Butter schmieren darf. Die üblichen Irland-Klischees werden also auch hier gut bedient. Dass zum Ganzen Gaumenschmauss ein kühles, erfrischendes Guinness am Besten mundet, sei mal am Rande erwähnt. Für den Irland-Kenner, aber eine Selbstverständlichkeit.

 

Die Iren sagen, dass man den täglichen Nahrungsbedarf mit 2-3 Pint Guinness decken kann. Durst hat man danach aber noch immer.

 

Bevor wir uns aber nun sinnlos die Kante geben hier im Hotelrestaurant am Giant’s Causeway, geht es auf unsere heutige Mission. Die Küstenwanderung entlang der 40’000 Basaltsteine bis zum Dunservick Castle.

 

Dabei versuche ich mich erstmalig in zwei Achtsamkeitsübungen. Beim Gehen versteht sich. Aber ich glaube, ich bestell mir erstmal noch ein Guinness. Schaden kann es nie.

 

Was ist Achtsamkeit beim Gehen und was ist damit gemeint?

 

Wenn wir von Achtsamkeit beim Wandern sprechen ist damit nicht gemeint, acht zu geben wo man hintritt. Da man sonst über einen Stein stolpern könnte. Wir reden hier davon, beim Gehen sich selbst und die Umgebung bewusst warzunehmen, ohne zu Bewerten.

 

Dazu nimmst du eine innere Haltung ein und das Hier und Jetzt bewusst war.

 

Und. Was bringt mir das?

 

Achtsamkeit kann viele entscheidende Vorteile mit sich bringen.

Was für ein Ausblick!  Da fällt es gleich leichter vom Alltag abzuschalten und die Gedanken auch mal schweifen zu lassen.

Der Meditationslehrer Shinzen Young führt u.a. folgenden Nutzen von Achtsamkeit ins Feld

 

  • Erlange Ruhe, Gelassenheit und Entspannung
  • Bei Begegnungen mit anderen Menschen präsenter sein
  • Wissensklarheit erlangen und eigene Denk- und Verhaltensmuster zutage fördern

 

Wer mich Persönlich kennt, der weiss. Ich bin die Ruhe in Person. Aber diese Ruhe und Gelassenheit – viele fassen diese manchmal als Desinteresse auf – ist ab und an nur eine Fassade. So wirke ich gegen Aussen. Innendrin brodelt es (vielleicht).

 

Eher introvertierte Typen wie ich müssen dann aufpassen, dass sie nicht alles in sich hineinfressen. Auch aus diesem Grund beschäftige ich mich schon seit Jahren mit mentalem Training, NLP und Methoden zur Persönlichkeitsentwicklung. Nicht nur, weil mir die eine oder andere Methode schon oft geholfen hat, sondern weil mich die Thematik einfach interessiert.

 

Ein weiterer Grund um mentale Techniken auszuüben ist bei mir Präsenter zu sein. Ich denke, hier können die meisten Menschen sich gewaltig verbessern.

Sei ehrlich. Als deine Frau letzthin von den Neuigkeiten bei den Nachbarn erzählt hat hast du zwar brav und mit Schein interessiert genickt.

 

Aber in Wirklichkeit, hat dich das Interview mit Fussballer XY im TV mehr interessiert. Und du hast wiedermal nur halb zugehört. Stimmts?

 

Hier helfen Achtsamkeitsübungen. Was liegt näher, als diese beim Gehen anzuwenden? Du läufst sowieso jeden Tag durch die Gegend. Wieso nicht kurz mal ein, zwei Übungen einbauen? Und ganz ehrlich jetzt…

Blick zurück auf den Grand Causeway. Mit Gehmeditation dem North Antrim Coast Cliffpath entlang.

 

Für diese folgenden zwei Übungen brauchst du keinen Giant’s Causeway. Gehen im Alltag reicht dazu völlig. Aber es macht natürlich mehr Spass und so eine Wanderung entlang einer imposanten Küste bringt dich automatisch in gute Stimmung!

 

Deine ersten (achtsamen) Schritte am Damm des Riesen

 

Im Shop haben wir uns dann doch noch mit einigem Wegproviant eingedeckt. Wasser, Früchte und vielleicht auch etwas Schokolade sollte immer dabei sein. So ausgerüstet geht es auf unsere gut 2 ½ stündige Wanderung. Ein relativ bequemer Höhenweg am Causeway. Dazu begeben wir uns auf den ansteigenden Fussweg rechts vor uns. Dem Cliffspath.

 

Die erste Achtsamkeitsübung ist einfach, aber wichtig. Ich versuche mich zuerst zu “erden”. Mit all den Empfindungen und Reizen beim Gehen in Verbindung kommen. Dabei achte ich genau darauf und nehme wahr, was beim Wandern mit dem Körper geschieht.

 

Dies erreichst du am Besten, wenn du dich ganz auf den Bewegungsablauf deines Körpers konzentrierst. Spüre, wie die Fusssohle deines linken Fusses mit dem unebenen Boden des Pfades in Kontakt kommt. Dein Körpergewicht wird bei jedem Schritt von einem auf den anderen Fuss verlagert, spüre dies ganz genau bei jedem Schritt, bei jedem neuen Aufsetzen auf den Weg.

 

Spüre auch, was mit deinen Knien passiert. Ich hoffe für dich, sie schmerzen nicht wie meine oftmals. Spüre die Kraft in deinen Oberschenkeln. Mit jeder Faser. Da hast du ganz schöne Kraft in den Beinchen, oder?

 

Achte auch auf deine Arme. Was tun sie? Spüre bis hinaus zu deinen Händen und Fingerspitzen wie sich diese anfühlen und im Gehrhythmus schwingen.

 

Jetzt wo du mit den Empfindungen während des Gehens im bewussten Kontakt bist kannst du auf deine Atmung achten. Verbinde deinen Gehrhythmus mit dem Rhythmus deines Atems! Nimm beides wahr. Dies ist auch das Ziel der Übung.

 

Du wirst sehen – zumindest mit etwas Übung – das Gedanken bei dieser enormen Fülle an Wahrnehmungen gar keinen Platz finden. Sobald du abschweifst und deinen Alltagssorgen nachhängst richtest du deine Aufmerksamkeit wieder auf den Moment des Gehens. Und atmen. Nicht vergessen.

Da gehts aber ganz schön tief runter! Für nicht ganz schwindelfreie sicher kein schöner Anblick. Aber der Weg den Klippen entlang ist sicher begehbar. Bei starkem Wind oder Regen ist aber sicher von einer Begehung abzuraten.

 

Oben auf dem Klippenrand angekommen sehen wir, was die meisten Touristen, nur von unten sehen. Den Giant’s Causeway aus der Vogelperspektive. Unter uns in der Tiefe ist liegt der sandige Hafen, Port Ganny. Dort ganz rechts der Bucht erheben sich die schwarzen Basaltsäulen aus dem tosenden Meer empor.

 

Wir beobachten wie hunderte Touristen gleichzeitig versuchen ein Bild vom sogenannten Grand Causeway zu machen, ohne einen anderen Touristen auf dem Foto zu haben. Da dies alle gleichzeitig versuchen und wie wild auf den Steinen herumturnen, rennen sie einander Gegenseitig immer ins Bild. Kurzum das Ganze ist ein unmögliches Unterfangen. Tut meiner guten Laune aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil.

 

Ein kleiner Tipp am Rande. Besuch den Damm des Riesen. Frühmorgens. Oder bevor es dunkel wird. Dann liegen all diese lästigen Touristen entweder noch in den Federn oder befinden sich auf der Rückfahrt im klimatisierten Bus.

 

Apropos am Rand. Hier wandern wir weiter. Am Klippenrand entlang geht es für einige Kilometer weiter. Linkerhand geht es steil runter. Dabei tauchen immer wieder schwarze, sechseckige Steine aus dem Meer auf. Manchmal verfügen die Steine übrigens über mehr als sechs Ecken und manchmal weniger. So genau hat es dann die Natur auch wieder nicht genommen.

 

Rechterhand blicken wir über weite Graslandschaft. Irland verfügt hier oben im Norden über weite Flächen. Die unterschiedlichen Grün des Grases ergeben einen grossen Flickenteppich, welcher ab und an von einem in gleissenden Gelb strahlenden Rapsfeld unterbrochen werden.

 

Ein Augenschmaus.

 

Bevor wir aber den ganzen Weg der Klippe nach laufen. Kommen wir bald nach dem Spektakel am Grand Causeway zu den Sheperd’s Steps. Die Schäfertreppen beinhalten nicht weniger als 162 Stufen. Währenddem wir diese nun runterlaufen üben wir eine weitere Achtsamkeitstechnik.

 

Die Schäfertreppe – 162 Chancen um Achtsamkeit zu üben

 

Treppensteigen ist nicht für jedermann. Und doch tun wir es täglich. Zumindest wo nicht gerade ein Lift vorhanden ist. Noch so langes Ausschau halten nützt hier nun nichts. Da ist kein Lift. Dafür 162 unebene, steinige Treppenstufen.

 

Gut laufen wir von hier die Treppe runter und nicht rauf. Dies erleichtert die Sache etwas. Vor allem das mit dem Atmen. Wenn ich hier die Treppe hochlaufen müsste, wäre ich froh am Ende überhaupt noch zu atmen. Davon den Atmen bei der Übung noch zu variieren ganz zu schweigen.

 

Doch es geht jetzt runter. 162 Chancen zu Üben. Und das geht so.

 

Langsam nehme ich eine Stufe nach der Anderen. Ich achte dabei nur auf meine Beine. Die ehemaligen Fussballerbeinchen werden zwar spätestens nach 80 Stufen schon zitterig, aber ich konzentriere mich Stufe für Stufe nur auf meine elegante Beinarbeit. Und die Atmung. Ich entscheide mich zwei Stufen zu nehmen, dann ausatmen. Wieder zwei Stufen, einatmen. Diesen Rhythmus kannst du beliebig verändern und anpassen.

 

Ja genau, deshalb funktioniert dies beim Treppen runtersteigen besser als beim Hochlaufen. Beine und Atmung sind hier wichtig. Konzentriere dich ganz auf diese beiden Sachen.

 

Eine einfach Übung, sagst du?

Mit zwei kleinen Mentalübungen erziele ich eine grosse Wirkung. Achtsamkeit beim Gehen, heissen die Zauberworte.

 

Ja. Das ist es im Grunde genommen. Simpel.

 

Aber sehr effektiv. Versuche es und du wirst sehen, wie du durch diese beiden kleinen Mentalübungen welche ich dir gezeigt habe eine grosse Wirkung erzielen kannst.

 

Dem Giant’s Causeway entlang bis zum Dunservick Castle

 

Da du jetzt so fleissig mitgeübt hast will ich dich nicht hängen lassen. Nach den geschafften 162 Schäferstufen (Schäferstündchen, – was für einen schönen Freudschen Versprecher man sich hier leisten könnte) kannst du links abbiegen. Dort einige hundert Meter weiter zurück zum Grand Causeway. Rechterhand geht es zum Organ. Imposante, meterhohe Basaltsäulen sind hier schön nebeneinander aufgereit, wie Orgelpfeiffen. Von dort gibts als Belohnung einen schönen Aussichtspunkt.

Während linkerhand die Klippen in die Tiefe führen, säumen Grasland und Felder auf unserer  rechten Seite den Weg.

 

Nun kommen wir zur schlechten Nachricht. Hier bei der Orgel geht es nicht mehr weiter. Um wieder auf den Klippenweg zu gelangen musst du zurücklaufen und die Schäfertreppen hoch.

 

Die Anstregungen belohnt werden durch eine wirklich fantastische Küstenwanderung. Wir laufen jetzt nämlich, fast furchteinflössend Nahe der Abbruchkante entlang, auf dem North Antrim Cliff Path. Wir sehen hinunter in die “spanische Bucht”, Port na Spaniagh, dort wo 1588 die “Girona” an den Klippen zerschellte. Das Schiff der Spanischen Armada wurde erst 1968 entdeckt.

 

Auf und ab laufen wir dem Pfad entlang. Allerlei vierbeiniges, behörntes Vieh zur Rechten. Linkerhand üben sich die Möven in eleganten, aber fast unmöglich scheinenden Flugmanövern. Kopfvoran, wie sonst, stürzen sie sich in die Tiefe. Mit Hilfe ihrer Flugkunst und des Windes drehen sie knapp über den an den Klippen brechenden Wellen ab um auf fast wundersame Weise alsbald wieder oben am Klippenrand wieder aufzutauchen. Ein Schauspiel, begleitet von ohrenbetäubendem Gekreische.

Dunservick Castle. Fokuspoint ist hier der Wohnturm aus dem 16. Jahrhundert.

 

Wir erreichen schliesslich die nördlichste Landspitze der Antrimcoast, den Benbane Head, und blicken über den North Channel hinüber nach Schottland. Ist der Benbane geschafft erreichen wir alsbald, nach einer weiteren Landspitze dem Bengore Head, Dunservick Castle. Von der Ruine aus diesem ursprünglich aus dem 5. Jahrhundert stammendem Fort ist nicht mehr viel übrig. Der markanteste Steinhaufen ist der Wohnturm aus dem 16. Jahrhundert.

 

Die Klippenwanderung auf diesem Teil des North Antrim Cliff Path kann ich jedem nur empfehlen. Egal ob du dabei Achtsamkeitsübungen machst oder nicht. Als Variante kannst du vom Visitor Center direkt zum Grand Causeway auf dem unteren Weg laufen. Von dort – wenn du magst – weiter gehen am Giant’s Boot (dem Stiefel des Riesen) vorbei in Richtung Orgel, oder rechts hinauf die Sheperd’s Steps hinauf und dann auf den Klippenweg.

Entschleunige dich beim langsamen Gehen mit effektiven Mentalübungen

 

Ach so. Du willst noch wissen wie es wieder zurück geht?! Selbstverständlich sind wir (nicht) den selben Weg zurückgelaufen. Hinter dem Dunservick Castle geht es auf die B146. Von dort fährt ein Bus zurück zum Besucherzentrum.

Diese Wanderung kann auch im Rahmen eines Roadtrips ​auf der Causeway Coastal Route absolviert werden.

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