Gougane Barra – kleine Insel, kleine Kapelle – grosser Aha-Effekt

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Reto Bachofner
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Es gibt viele Sehenswürdigkeiten in Irland, welche zum Standardprogramm der üblichen Touristenrouten gehören. Die Cliffs of Moher sind das Paradebeispiel. Ebenso darf ein Besuch der Klostersiedlung in Clonmacnoise nicht fehlen und wer in Dublin nicht im Guinness Storehouse war, der war nicht in Irland. Doch es gibt auch viele, viele andere Orte Abseits der Touristenpfade. Sehenswürdigkeiten, welche nicht von Horden von Besuchern überschwemmt werden und dennoch – besser gesagt gerade deswegen – wahre Perlen sind. Einer dieser tollen Sehenswürdigkeiten ist die kleine Kapelle bei Gougane Barra.

Gougane Barra, Co. Cork gougane barra lake

Die Kapelle auf Gougane Barra – der Fels des hl. Finbar

Gougane Barra, heisst auf irisch “Guagán Barra” und bedeutet soviel wie der Fels des Barra. Das Tal, sowie der gleichnamige See, wurden vor tausenden von Jahren von einem Gletscher geformt. Der See ist dabei nirgends tiefer als 12 Meter und liegt sanft eingebetet in der Hügellandschaft. Der heilige Finbar entdeckte im 6. Jahrhundert die kleine Insel, welche mit dem Festland verbunden ist, für sich und erbaute dort ein kleines Kloster. Man kann sich heute nur noch vorstellen, welche Ruhe der Mönch dort gefunden haben muss. Definitiv mit der Ruhe vorbei war es nach den Raubzügen Cromwells durch Irland. Im Zuge der “Plantation”, also der Ansiedlung von Engländern und protestantischen Schotten in ganz Irland, ging das Land um Gougane Barra von der O’Leary Familie über in fremden Besitz. Erst nach den ersten “Land Acts” konnte das Land wieder an die heimischen Farmer übergeben werden, respektive dieses von ihnen bewirtschaftet werden zu einem fairen Preis. Die heutige Ruinen, welche man heute hinter der Kapelle findet, gehören nicht zum ursprünglichen Kloster St. Finbar’s. Diese stammen aus dem Jahr rund um 1700 als Rev. Denis O’Mahony dort eine Kirche erbauen liess.

Gougane Barra während den “Penal Laws”

Eine wichtige Rolle nahm Gougane Barra während der “Penal Laws” ein. Zu jener Zeit war es den Katholiken, welche eine überwältigenden Mehrheit der irischen Bevölkerung stellte, von den englischen Besatzern verboten ihren Glauben auszuführen. Daneben durften die Katholiken auch kein Land besitzen, kein Gälisch sprechen und nicht zur Schule gehen. Um nur einige Dinge zu nennen… Damit die Iren ihre Messen trotzdem halten konnten, wurden diese im Versteckten an abgelegenen Orten durchgeführt. Oftmals wurde dafür ein gutes Versteck in den Bergen oder auf bewaldeten Hügeln gewählt. Heute findest du Hinweise auf solche Stätten, wenn du irgendwo ein Schild mit der Aufschrift “Mass Rock” findest.

Wandern im Gougane Barra Forest Park

Natürlich lohnt es sich in dieser wunderbaren Landschaft auch zu wandern. Die wunderschönene Gegend im Südwesten Irlands lohnt sich für einen Besuch während des ganzen Jahres. Speziell schön aber ist ein Besuch der kleinen Kapelle und des Sees von Gougane Barra, während der Sommermonate. Für eine nette Wanderung empfehlen sich einige gekennzeichnete Rundwanderwege oder ein kurzer Heritage Trail durch die Fauna und Flora der Umgebung. Wer sich auf eine längere Wanderung begeben möchte, dem sei der Slí Easa empfohlen, welcher einiges an Ausblick über das Tal und die Berge verspricht. Ein weiterer Weg – der Slí Loai – führt dich an den Ursprungsort des River Lee, welcher durch Cork City fliesst.

 

 So findest du die Kapelle von Gougane Barra

2 Gedanken zu „Gougane Barra – kleine Insel, kleine Kapelle – grosser Aha-Effekt“

  1. Ich bin vor Jahren einmal kurz vor Bantry ohne jeden „Hintergedanken“ ins Hinterland abgebogen und an diesem wunderbaren Ort gelandet.Solche Abstecher lohnen sich in keinem anderen Land so sehr wie in Irland

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