Ganz schön farbig – Eyeries und der Creha Quay Loop

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Reto Bachofner
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Irland wird zurecht automatisch mit der Farbe Grün assoziiert. Grüne Wiesen, grüne Hügel, grüne Insel, grüne Häuser – Stop! Natürlich gibt es in Irland auch grüne Häuser. Was sofort auffällt ist, dass diese nicht überaus oft Grün sind. Hier mögen es die Iren ziemlich bunt. Dabei gilt Eyeries auf der Beara Halbinsel als buntestes Dorf in Irland. Wir haben dort einen Augenschein genommen und gleichzeitig den Creha Quay Loop absolviert – viel grün, viel blau und einfach ganz schön farbig war es.

Eyeries gilt als das bunteste Dorf Irlands und liegt malerisch etwas oberhalb der Bucht von Coulagh auf der Beara Halbinsel. Eyeries gilt als das bunteste Dorf Irlands und liegt malerisch etwas oberhalb der Bucht von Coulagh auf der Beara Halbinsel.

Nach einer stärkenden Suppe in Castletown-Bearhaven oder einfacher Castletownbere, wie die Einheimischen ihren Ort nennen, fahren wir über die R571 nach Eyeries. Diese kleine Ortschaft gilt als DAS bunteste Dorf Irlands und es macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Jedes Haus trägt mit Stolz eine andere Farbe und es wird penibel darauf geachtet, dass die satt aufgetragenen Pastellfarben auch immer schön frisch aussehen. Ob der Malermeister des Ortes gleichzeitig die (Einfluss-)reichste Person ist? Die Arbeit sollte ihm auf jeden Fall nicht ausgehen und als farb-affiner Bürger sollte man es sich mit ihm nicht verscherzen. Wie auch immer, wir parken gleich neben dem Tante Emma Laden, welcher gleichzeitig auch die Post beherbergt. Die Leute hier mögen es nicht nur bunt, nein sie sind auch noch effizient und praktisch veranlagt. Wir wollen uns nun aber nicht nur das Dorf angucken, sondern auf den Creha Quay Loop begeben. Dieser führt unterhalb von Eyeries ein Stück der Küste entlang und wieder hoch zurück ins Dorf der Bunten.

Wir ziehen durchs bunteste Dorf Irlands

Als eines der südwestlichsten Dörfer Irlands überblickt Eyeries die Coulagh Bay und den Atlantik. Der Ort hätte für die bunte Häuser nicht besser gewählt werden können. Liegt das Dorf doch etwas oberhalb der Bucht, schmiegt sich dabei sanft in die herrliche Landschaft unterhalb des Maulin. Dieser ist mit stattlichen 623m der höchste Punkt der Slieve Miskish Bergkette, welche sozusagen das Rückgrat der Beara Halbinsel bildet. Es ist wirklich traumhaft schön dort und wer es nicht gesehen hat, der hat definitiv was verpasst. Die Umgebung eignet sich hervorragend zum Staunen und Geniessen. Ich könnte wohl stundenlang beim Spazieren in der Bucht von Coulagh dem Wellenschlag zuhören und den Geruch des Meeres riechen. Egal ob man einfach nur relaxen oder die mal sandige mal steinige Bucht entdecken will – in der Stille und der Friedlichkeit des Ortes wird Erholung fern des Alltagsstress gross geschrieben.

Auf dem Creha Quay Loop in der Coulagh Bay

Bei dieser filmreifen Location ist es auch nicht verwunderlich, dass Eyeries (ausgesprochen Irees oder Iries) und Umgebung für einige Filme als Kulisse diente. In „The Purple Taxi“ (1977) spielt Fred Astaire einen irischen Psychiater, welcher in einem auffälligen Taxi die schmalen Strassen in Irlands Südwesten unsicher macht. Die weiteren Protagonisten des Films wie Philippe Noiret, Charlotte Rampling und Peter Ustinov vertrauen sich aber dem Dr. Seamus Scully trotzdem an und versuchen in der Stille und Abgeschiedenheit ihr Lebensglück zu finden und jeden Augenblick zu geniessen. Einem malvenfarbigen Taxi sind wir nicht begegnet. Aber dafür haben wir den Ausgangspunkt unserer Rundwanderung, den Foodstore von O’Sullivans, leicht gefunden. Was zugegebenermassen auch nicht so schwierig ist. Bei O’Sullivans kann man sich also mit Wegproviant eindecken und anschliessend folget man dem blauen Pfeil hinunter zur Bucht. Hier laufen wir auch ein Teilstück des Beara Way, welcher mit einem gelben Pfeil ausgeschildert ist. Bald biegen wir von der asphaltierten Strasse ab und wandern auf einer eher sandigen Strasse weiter bis zum Wasser hinunter. Linkerhand erhebt sich prächtig die Bergkette des Slieve Miskish, während nach vorne und nach rechts der Blick allmählich auf den Atlantischen Ozean frei wird.

Pause am Creha Quay – Geniessen!

Entlang der Bucht geht es teils über Farmland – Achtung Hundebesitzer: freilaufende Kühe – und über steinige Küstenabschnitte weiter bis zum Creha Quay. Ob dieser noch genutzt wird konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Auf jeden Fall lohnt es sich dort eine Pause zu machen und die Aussicht, auf einer Parkbank sitzend, zu geniessen. Von hier führt der längere Coastguard Station Loop (mit roten Pfeilen gekennzeichnet) weiter, wir aber nehmen den Weg zurück nach Eyeries unter die Füsse. Auf einer Schottersteinstrasse geht es entlang einiger vereinzelter Häuser hinauf Richtung des buntesten Dorfes Irlands zurück an den Ausgangspunkt.

Der Creha Quay Loop ist ein sehr einfacher, sechs Kilometer kurzer aber wunderschöner Loopwalk. Nimm dir zwei Stunden Zeit um bunte Häuser, grüne Wiesen und blaues Meer geniessen zu können und du wirst entspannt und glücklich mit vielen schönen Eindrücken Abends im Pub bei einem leckeren Guinness den Tag nochmals Revue passieren lassen können. So machen wir es und genau solche Momente sind eine Reise nach Irland bereits wert.

Einige Tipps:

  • Rundwanderungen und Wanderwege im County Cork findest du bei irishtrail
  • Informationen über Eyeries gibt es auf der offiziellen Website
  • Wegproviant kann man sich gleich am Anfang des Dorfes (von Castletownbere aus gesehen) in O’Sullivans Foodstore besorgen
  • Den nächsten Bankomaten findet man in Castletownbere
  • Die nächst grössere Stadt ist Kenmare
  • Auf der Rückfahrt nach Kenmare kannst du – wenn noch etwas Zeit übrig ist – den Steinkreis von Uragh besichtigen

 

Eyeries bei Google Maps

 

Bildergalerie unserer Rundwanderung “Creha Quay Loop” bei Eyeries auf der Beara Halbinsel

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