Spektakulär auf den Steilklippen der Insel Inishmore liegt das bronzezeitliche Ringfort Dun Aenghus (Dún Aonghasa). Den imposantesten Blick hat man dabei sicherlich aus der Luft. Vor Ort reizt vor allem ein Blick über die Klippen, da geht es schon mal 87 Meter hinunter. Auf den Boden liegend nach vorne robben ist hier die Devise.
Das Fort – irisch Dún – hat nicht nur eine historische Bedeutung. Die Aussicht ist nicht nur nach unten fantastisch. Bei klaren Tagen sieht man nämlich bis 120km weit. Mit etwas (Wetter)-Glück kann man also bis weit ins County Galway hinüberschauen oder sogar bis zum Mount Brandon auf der Dingle-Halbinsel. Da das Wetter in Irland immer gut ist, also kein Problem.
Bilder der zu den Aran-Islands gehörenden Insel Inishmore. Bekanntestes Ausflugsziel dort ist das Fort Dun Aenghus
Aufbau der Anlage
Der Kern des Forts ist ein Halbkreis mit 45m Durchmesser umgeben von einer ersten mächtigen Mauer. Diese ist über 5m breit und gut 6m hoch. Als die Anlage genutzt wurde standen hier einige Lehmhütten und mitten im Halbkreis eine steinerne, rechteckige Plattform. Deren Nutzen ist bis heute unbekannt. Da werden doch nicht Menschen geopfert worden sein?
Ausserhalb des Forts befindet sich ein sogenannter Cheval de Frise. Die Abgrenzung des dritten Ringes wurde also von aussen mit tausenden in den Boden gerammten spitzen Steinen erstellt. So wurde das Fort vor Angreifern geschützt. Diese Annäherungshindernisse sind auch als spanische Reiter bekannt. Diese bestehen typischerweise aus circa 1,5 m langen, angespitzten Stangen, welche X-förmig zusammengebundenen und durch eine 5 bis 6 m lange Längsstange so verbunden werden. Die spanischen Reiter sind also eine mittelalterliche Weiterentwicklung der steinernen Cheval de Frise aus der Bronzezeit.
Dun Aengus ist die Besucherattraktion auf der grössten der Aran Inseln, Inishmore.
Die Anlage findet man also auf der zu den Aran Inseln zählenden Insel Inishmore. Der Name Dun Aenghus stammt vom irischen Gott Angus, welcher als der Gott der Liebe und Jugend bezeichnet wurde.
Da bin ich ja froh durfte ich in jungen Jahren (mit 35…) dieses Fort besuchen. Wie gesagt ist es vor allem von oben gesehen sehr spektakulär. Wie der Rest des Fortes so an der Klippe klebt und fast hundert Meter unter einem die See tobt – fantastisch. Auch sonst ist Inishmore einen Ausflug wert.
Überfahrt nach Inishmore
Auf Inishmore gelangt man komfortabel mit der Fähre von Doolin oder auch von Rossaveal. Wir haben letztere Variante gewählt und sind damit gut gefahren. Die Überfahrt dauert gut 40 Minuten und ist nicht durch die Gezeiten gefährdet. Von Doolin aus dauert die Überfahrt 90 Minuten und es können einem Ebbe und Flut einen Strich durch die Rechnung gemacht werden. Dafür kostet der Parkplatz bei Rossaveal derzeit fünf Euro, in Doolin ist dieser – aktueller Stand – kostenfrei.
Noch heute gefährlich und nicht zu überwinden – die sogenannten Cheval de Frise
Wem die Seefahrt nicht zusagt, der kann auch vom Connemara Airport aus mit Aer Arann nach Inishmore fliegen. Ich habe den Landeanflug einmal im TV gesehen – man hat das Gefühl im Meer zu landen so nah ist die Piste am Wasser gebaut. Der Überflug dauert nur sieben Minuten. Wer sich jetzt fragt wo den der Connemara Airport liegen möge? Nahe Inveran liegt der kleine und sehr überschaubare “Airport”.
Erkunden von Inishmore
Inishmore selbst ist eine kleine, relativ flache Insel an der Westküste Irlands gelegen. Die Insel ist rund 14km lang und 3,5 km breit. Wer Inishmore erkunden möchte kann dies zu Fuss, mit dem Rad oder gar mit Pferdekutsche tun.
Wir hatten uns für die Zweirad-Variante entschieden. Gleich am Pier gibt es zwei oder drei Anbieter für Fahrräder. Diese sind in Topzustand (lach!) und etwa für zehn Euro pro Tag zu mieten. Dazu gibt es einen schicken Fahrradhelm. Von diesem würde ich Gebrauch machen oder zumindest vorher die Bremsen eures Rades ausgiebig testen bevor du losdüst.
Faszinierend ist nicht nur das Fort Dun Aengus, sondern vor allem auch die fantastische Aussicht über Inishmore hinweg und über den tosenden Atlantik.
Das mit dem relativ Flach ist wohl Ansichtssache ich fand einige Wege doch recht steil. Man kann sein Rad aber auch schieben, auf einigen Wegen muss man dies so oder so da diese nicht befestigt sind. Am Besten schnappst du die am Pier eine Karte, damit du den Weg um die Insel oder zum Ringfort zielstrebig findet. Die Insel sieht klein und überschaubar aus, ist aber m.E. trotzdem recht weitläufig.
Wir haben im Frühling 2015 einige Tage auf Inismhore verbringen dürfen. Was wir auf der grössten der Aran Inseln alles erlebt und gesehen haben und was ich für Tipps für dich habe kannst du in meinem Blogpost Aran Inseln – Selbstgestrickt zu Besuch auf Inishmore nachlesen.
Einige Impressionen von Dun Aenghus
Textquelle und weiterführende Links:
Wikipedia Eintrag zu Dun Aenghus
Heritage Ireland – Dun Aonghasa
Artikel in “Die Zeit” – im Sturm erobert