Carrowmore Megalithanlage, ein monolithischer Berg und eine mythische Königin

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Reto Bachofner
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Aus der Kategorie: Rundreise, Uncategorized

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Was mich an der Megalithanlage Carrowmore fasziniert ist nicht unbedingt die Grösse der Anlage oder einzelne Steinkreise, sondern der Blick auf den Benbulben und Knocknarea mit seinem Steinhügel auf dem Gipfel. Dort soll die Königin Maeve von Connacht in voller Rüstung begraben liegen.

Riesige Grabanlage

Mehr als 60 Gräber haben Archäologen bisher bei Carrowmore ausfindig gemacht, davon sind 30 freigelegt worden. Interessant dabei ist, dass die ältesten Gräber wahrscheinlich 700 Jahre älter sind als diejenigen in Newgrange. Sie stammen somit aus der Zeit um 3800 vor Christus. Das Highlight ist sicherlich die – restaurierte – Steinpyramide Listoghil. Die Gräber gruppieren sich um dieses 3600 Jahre alte Monument und deren Eingänge liegen zum zentralen Grab. Mir persönlich gefallen diese Steinkreise besser, da diese Original vorhanden sind. Einst sollen auf dem 3qkm grossen Gebiet sogar über 200 Steinkreise existiert haben. Hauptsächlich sind kleine Passage Tombs und einige Dolmen sichtbar, von denen nur noch wenige einen Kreis aus Randsteinen haben.

Zugang zu Carrowmore

Die Anlage ist gut erschlossen und liegt nahe einer Strasse zwischen Sligo und Seafield. Man bezahlt ein paar Euro Eintritt und bekommt dafür aber eine Karte samt Kurzbeschrieb – auch in deutscher Sprache – ausgehändigt. Ausserdem ist im Gebäude eine kleine Ausstellung mit weiterführenden Informationen. Die Anlagen sind alle Nummeriert und so kann man sich gut orientieren. Leider gibt es kein Tearoom und somit keine Möglichkeit einen Tee oder Kaffee zu sich zu nehmen, aber immerhin ist eine saubere Toilette vorhanden.

Das Grab der Königin auf Knocknarea

Carrowmore liegt zu Füssen eines 327m hohen Berges aus Kalkstein, dem Knocknarea. Sein irischer Name ist Cnoc na Riabh und bedeutet soviel wie Mondberg oder Königshügel. Dies je nach dem wie man das Wort Riabh interpretiert. Dies kann als -ri (“König”) oder -ré (“Mond”) gedeutet werden. Jedenfalls erhebt sich der Berg markant aus der Landschaft und er ist dank seiner gleichmässig abgerundeten Form und dem Steinhügel auf dem Gipfel von Weitem sichtbar. Natürlich nur bei klarer Sicht und wenn es nicht regnet…

Was hat es nun mit dem Steinhügel auf sich? Der Sage nach soll hier die Königin Maeve von Connacht begraben sein und wie es sich für eine Königin gehört nicht nur begraben – nein – sie soll in aufrechter Position und in voller Rüstung mit Blick gen Norden zu den Feinden in Ulster unter dem 10m hohen Cairn liegen. Ist die mythische Königin tatsächlich dort begraben? Da das Grab bisher nicht ausgegraben wurde ist dies schwer zu sagen, aber es ist eher nicht davon auszugehen. Das Grab, sowie den sich an der Flanke des Hügels befindlichen Rundhütten, werden ins Neolithikum datiert. Immerhin hat der Grabühgel imposante Ausmasse von 55m Durchmesser und 10m Höhe. Damit ist er einer der grössten Grabhügel in Irland. Es wird geschätzt, dass für das Grab 40’000 Tonnen Steine verbaut wurden. Wer diese wohl auf den Knocknarea hochschleppen musste?

Weiterführende Links und Quellen für die Texte:
Wikipediaeintrag zu Carrowmore
Irish-Net
Stonepages – Stones of Ireland
Wikipediaeintrag zu Knocknarea

Karte des Carrowmore Megalithic Cemetery, Co. Sligo

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