Rock of Cashel, Guinness Storehouse oder Cliffs of Moher. Alles von Touristen sehr rege besuchte Orte in Irland.
Lässt du diese bewusst aus, weil sie zu touristisch sind? Du möchtest lieber auf neuen Pfaden wandeln? Dabei das „richtige“ oder „wahre“ Irland kennen lernen?
Der Frage nach dem wahren, authentischen Irland bin ich schon nachgegangen.
Heute suche ich einmal nach Antworten auf die Frage, warum du auf den ausgetretenen Pfaden wandeln solltest.
Andere Reiseblogger haben sich diese Frage schon gestellt. So schreibt Oliver Zwahlen in seinem [Weltreiseforum]
- … geht es mir nicht darum, lediglich die wildesten und exotischsten Plätze zu besuchen. Schließlich muss ich weder mir selber noch anderen beweisen, was für ein toller Traveller ich bin. Vielmehr geht es mir darum, etwas über das Reiseland und auch über mich selber zu lernen.
Ein spannender Gedanke von Oliver. Was ist der Sinn einer Urlaubsreise?
„Entspannung und Flucht vom Alltag“, sagen die meisten Reisenden als Erstes. Gleich gefolgt vom Ziel andere Kulturen und Menschen kennen zu lernen.
Was gibt es für Gründe die als zu touristisch gebrandmarkten Top-Sehenswürdigkeiten anzusehen?
Es gibt einen Grund warum sie so beliebt sind
Warum ziehen die Top-Attraktionen so viele Besucher an? Die richtig guten Sehenswürdigkeiten haben immer drei gemeinsame Nenner.
- Sie sind einfach zugänglich und mit einer guten Infrastruktur versehen
- Dementsprechend kostet dich der Zutritt etwas Geld. Was nichts kostet ist auch nichts Wert
- Sie sind gut vermarktet. Gerade Tourismus Ireland macht hier einen sehr guten Job
Aus diesen Gründen lockt eine Attraktion entsprechend viele Besucher an. Dieses Konzept funktioniert sowohl bei Sehenswürdigkeiten. Aber auch dort wo es weit und breit nichts gibt und man künstlich etwas schafft.
Das Paradebeispiel in Irland für etwas Sehenswertes sind die [Cliffs of Moher, welche auch mit einem Tagesausflug] von Dublin aus entdeckt werden können.
Seit den 1970er werden diese herrlichen Steilklippen mehr und mehr erschlossen. Mit modernem Visitorcenter, Ausstellungsräumen, Restaurant und Toiletten. Es wurden aus heimischem Stein Abschrankungen gebaut, damit unvorsichtige (oder anders gesagt überhebliche) Touristen die Klippen runterdonnern.
Neben dem Guinness Storehouse und dem Giant’s Causeway sind die Cliffs DIE Touristenattraktion in Irland. 2019 wurden über 1.4 Millionen Besucher verzeichnet.
Negativbeispiel ist der sogenannte [Connemara Giant]. Diese Steinskulptur findest du zwischen Maam’s Cross und Clifden an der N59. Eine spannende Geschichte dazu gibt es nicht.
Die Skulptur dient lediglich dazu, damit die Touristen anhalten – und den Craft Shop gleich über die Strasse besuchen. Clevere Idee der geschäftstüchtigen Inhaber.
Der „Trick“ funktioniert.
Sie sind einfach zu erreichen
Touristenattraktionen sind leicht und für jedermann zugänglich und gut zu erreichen. Ob mit dem öffentlichen Bus, auf einer geführten Tour, mit dem geliehenen PKW oder zu Fuss.
Touristen haben die Möglichkeit die Sehenswürdigkeit zu sehen.
Die Klippen von Slieve League hingegen ragen gut dreimal so hoch aus dem Atlantik empor, wie die Cliffs of Moher. Trotzdem besucht nur ein Bruchteil aller Irland-Touristen diese eindrücklichen Steilklippen.
Sie liegen abgelegen im nordwestlichen Teil der Grünen Insel, im County Donegal. Eine Grafschaft, welche vom Tourismus weit weniger erschlossen ist.
Wenn wir schon bei Steilklippen sind. Kennst du etwa diejenigen des Croaghaun, dem höchsten Berg auf Achill Islands? Von der Spitze dessen Nordflanke gehts 668m tief runter in den Atlantik. Es sind die dritthöchsten Klippen in Europa. Eindrücklich. Aber wer sie sehen will, der muss wandern. Nicht unmöglich.
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Sich mit dem Bus zu den Cliffs of Moher chauffieren zu lassen ist wesentlich einfacher.
Pflichtprogramm und Tradition
Gerade für Erstbesucher ist es schon beinahe Pflicht eine der bereits erwähnten Top-Sehenswürdigkeiten zu sehen.
Zu diesen gesellen sich noch Glendalough in den Wicklow Mountains und der Rock of Cashel mit seiner imposanten Anlage, welche seit Jahrhunderten über dem Ort Cashel thront.
Diese Ort zu Besuchen ist Tradition, um die keltische Kultur kennen zu lernen.
Mehr Touristen = Mehr Auswahlmöglichkeiten
Es liegt auf der Hand, dass wo sich viele Touristen befinden auch mehr Auswahlmöglichkeiten vorhanden sind. Sei es an weiteren Attraktionen oder einfach an Annehmlichkeiten.
Auch hier muss ich wieder die Cliffs of Moher erwähnen. Nein, dies ist kein Werbetext für die Klippen.
Aber zusammen mit anderen Veranstaltern und Anbietern hat man sich in der Tourismus Industrie im Co. Clare zusammengeschlossen. [Burren Eco Tourism] ist ein Verbund von über 30 Anbietern.
Diese promoten gemeinsam die anderen Angebote der Region und machen so auf diese Aufmerksam.
Tourenveranstalter können dank der Vereinigung auch Spezialpakete schnüren. Was wiederum dir als Teilnehmer zu Gute kommt.
In der Nähe gibt es noch mehr zu sehen
Das Guinness Storehouse liegt ziemlich zentral in Dublin. Rundherum befinden sich weitere tolle Orte, welche besucht werden können.
Es besteht sogar die Möglichkeit sich mit einem Bus von einer Attraktion zur Anderen fahren zu lassen. Auf der sogenannten [Hop on / Hop off Tour] kannst du an jeder gekennzeichneten Haltestelle ein- oder aussteigen. Die Tickets sind dabei jeweils 24 respektive 48 Stunden gültig.
Ergattere Vergünstigungen
Schlaue Reisefüchse schauen sich nach Schnäppchen um. So kommst du in den Genuss der einen oder anderen Vergünstigung. Diese bietet der [Dublin Pass], welcher – clever genutzt – kostenlosen Eintritt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bietet.
Weiter gibt es die [Heritage Card]. Diese ist nicht nur auf Dublin beschränkt, sondern gilt Landesweit und gewährt freien Eintritt zu vielen Burgen, Schlössern und Museen.
Es ist dein Urlaub
Schliesslich und Schlussendlich ist es dein Urlaub. Gestalte ihn so, wie du es magst. Du hast es dir verdient.
Ob jemand lieber die Top-Attraktionen sehen will oder den von Touristen nicht ausgetrampelten Pfaden folgt ist jedem selbst überlassen.
Beides hat seine Vorteile.
Die üblichen Touristenattraktionen bieten die Sieben hier aufgeführten Vorteile. Dafür geniesst du beim Besuch von Attraktionen abseits der Touristenpfade mehr Ruhe und Freiheit.
Den möglicherweise höheren Aufwand um die Sehenswürdigkeit zu sehen solltest du allerdings nicht scheuen.
Schön ist, dass es gerade von Allem genug hat und für jeden etwas.
Deine Reiseplanung kannst du mit einem Mix von Beidem gestalten. Wenn du zu Hause erzählen kannst, sowohl die Cliffs of Moher als auch die Steilklippen auf Achill Island gesehen zu haben… Dann bist du sowieso der Held.
Titelbild von Hugues de BUYER-MIMEURE bei Unsplash