…mit diesen Worten beginnt das irische Tagebuch von Heinrich Böll. Wir haben es wirklich gefunden, dieses Irland und stellen deshalb keine Ersatzansprüche an den Autor. Ansprüche an die Fitness stellt Achills Deserted Village Walk, aber zum Glück keine Hohen. In jedem Fall wird man aber entschädigt mit tollem Panorama in einer der schönsten Gegenden Irlands.
Wandern in Irland. Hier auf Achill Island.
Der Deserted Village Walk startet eigentlich auf dem Autoparkplatz am Strand des Ortes Dooagh. Da wir aber im Bervie Guesthouse in Keel übernachteten können wir den Loop-Walk gleich von hier aus starten. Das Bervie liegt wunderbar am kilometerlangen Sandstrand der Keel-Bay und bietet einen tollen Blick auf die Cliffs von Minaun. Der Walk führt uns zuerst an der Minaun View Bar vorbei, welche zur Zeit aus Sicherheitsgründen leider geschlossen ist. Schier endlos lange laufen wir der schmalen Strasse entlang, immer mit einem Blick zurück zu den Klippen und der rauen See. Die Sonne zeigt sich derweil etwas scheu und blinzelt ab und zu zwischen den Wolken hervor. Schliesslich erreichen wir das Deserted Village.
Im Ruinendorf am Slievemore
An den Ausläufern des fast siebenhundert Meter hohen Slievemore laufen wir durch das Ruinendorf – dem Deserted Village. Beinahe vor seinem geistigen Auge kann man hier die ausgehungerten Seelen sehen wie sie dem kargen Boden versuchen Nahrung ab zu trotzen. Vergebens. Das Dorf mussten die Bewohner während der Grossen Hungersnot (Great Kamine, 1845 – 1849) aufgeben und verlassen. Was bleibt ist ein Mahnmal tragischer, irischer Geschichte.
Es gibt dieses Irland: Wer aber hinfährt und es nicht findet, hat keine Ersatzansprüche an den Autor; Heinrich Böll
Durchs Torfmoor nach Dooagh
Weiter gehts den Berg hinauf. Hier von diesem Übergang geniesst man einen wundervollen Blick über die Hügel und hinunter auf den Ozean. Kurze Zeit regnet es auf diesem Teilstück, aber nur um sogleich wir die “Passhöhe” erreicht haben der Sonne platz zu machen. Auf einer Parkbank ist es Zeit für eine kurze Rast und natürlich ein paar Fotos zu schiessen. Die Motive sind aber auch zu herrlich um nicht geknipst zu werden. Weiter gehts der gut befestigten Strasse entlang. Links und rechts Moorlandschaft soweit das Auge reicht und immer wieder geht der Blick hinunter zum Ozean. Bald einmal kommt das Dorf Dooagh zum Vorschein und die Sonne lässt die weissen Fassaden der Häuser im hellsten Glanz erscheinen. Filmreif.
Rast am Strand von Dooagh
Bei heftigem Wind geniessen wir am Strand, so gut es geht, einen “Coffee to Go” aus dem Shop in Dooagh. Hier, am Parkplatz, ist der eigentliche Startpunkt das Loop-Walks. Immer auf der Hut vor entgegenkommenden Autos laufen wir schliesslich, dem Lichtspiel von Sonne und Wolken folgend, zurück Richtung Keel. Wir sind hingefahren in dieses Irland und haben es gefunden.
Wunderschönes Achill…!!!
War vor 4 Jahren dort und bin gerade in Gedanken nochmals dort gewesen!
Vielen Dank für den tollen Bericht und die noch tolleren Fotos!
PS. Die Website ist übrigens sehr informativ und die Berichte sind toll geschrieben – großes Lob!
Hallo Freddy, vielen lieben Dank für deinen Kommentar und dein Lob! Würde mich freuen, wenn du regelmässig hier hereinschaust und natürlich auch weiter mit kommentierst.
Hey,
ich würde im September gerne in der Region wander gehen. Leider sind die Bilder nichtmehr abrufbar.
Könntest du mir diese zukommen lassen?
Gruß
Patrick
Hi Patrick, danke für den Hinweis! Habe gerade die Bilder wieder hochgeladen. Die sind tatsächlich einfach spurlos verschwunden… Grüne Grüsse, Reto