Von Dublin aus gibt es einige interessante Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Einen Ausflug den man unbedingt einplanen sollte ist auf der alten “Military Road” durch die Wicklow Mountains zu kurven mit dem Ziel der Klosterruine von Glendalough. Gletscher formten vor Jahrmillionen dieses wunderschöne Tal, hinterliessen zwei Seen und schufen so für den heiligen Kevin eine einmalige Kulisse zur Gründung eines Klosters.
Rundturm von Glendalough als Blickfang
Glendalough beherbergt eine der heute meistbesuchtesten Klosteranlagen in Irland. Zentrum und Blickfang ist der über 30m hohe Rundturm. 600 Jahre lang stand die Anlage, welche als “Monastic City” bezeichnet wird, in seiner Blüte. Danach kamen wieder einmal die Engländer und zerstörten Glendalough grösstenteils. Übrig blieben, neben dem Rundturm, nur noch wenige frühchristliche Ruinen. Einst sollen bis zu 3’000 Menschen die Stadt bevölkert haben. Sieben Kirchen wurden total gebaut. Vornehmlich Gelehrte und Mönche liessen sich zwischen den zwei Seen nieder und lehrten nach den Grundsätzen der iroschottischen Kirche.
Der heilige Kevin und die Frauen
Ursprünglich suchte der heilige Kevin seine Ruhe und wollte im Einklang mit der Natur leben. Daraus wurde bekanntlich nichts. Der Legende nach hat er diverse Verehrerinnen in die Flucht geschlagen. Eine der hartnäckigen Sorte soll er mit Brennnesseln ins Gesicht geschlagen haben um diese loszuwerden. Aber es ging noch gröber zu und her. Selbst die blauen Augen einer Messdienerin konnten den heiligen Kevin nicht von der Fleischeslust überzeugen. Er floh in eine Höhle am oberen See und versteckte sich dort. Kathleen, so hiess die blauäugige Schönheit, entdeckte unseren Kevin dort und dieser schubste sie in den See, wo die Gute leider kläglich ertrank. Reuig konvertierte Kevin zum Christentum und gründete das Kloster. 618 n. Chr. starb der heilige Kevin im biblischen Alter von 120 Jahren. Da dürfte der Gute wohl nicht mehr so knackig gewesen sein, wie zu Zeiten der wilden Kathleen.
Untypisches Keltenkreuz
Neben dem Rundturm, einer Kapelle, dem Friedhof und den diversen Ruinen kann auch ein Keltenkreuz besichtigt werden. St. Kevin’s Cross ist eigentlich ein typisches Hochkreuz, es fehlen aber die Ornamente und es enthält keine bildliche Darstellung der biblischen Geschichte. Man geht davon aus, dass das Kreuz bemalt war diese im Laufe der Zeit aber wegerodierte. Vielleicht hätte Kevin sich halt doch eine Frau suchen sollen, welche sich mit Malerei auskennt?
Kevin’s Day am 3. Juni
Jedes Jahr am 3. Juni pilgern tausende Iren und Touristen nach Glendalough um den Kevin’s Day zu begehen. Diesen Tag also bitte streichen in der Agenda für einen Besuch von Glendalough. Denn auch die übrige Jahreszeit bietet das Tal und die Klosterruine eine spektakuläre Kulisse, interessante Geschichte, Archäologie und auch Wildtiere gibt es zu beobachten. Egal ob einsamer Wanderer oder Grossfamilie das Valley bietet für jeden Geschmack und jedes Budget etwas. Gerade Wanderer, aber auch Spaziergänger werden in Glendalough ihre Freude haben. Rund um die zwei Seen existieren insgesamt neun gut ausgeschriebene und verzeichnete Wanderwege!