16 Dörfer in Südirland – Traditionsreich, idyllisch und Sehenswert!

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Reto Bachofner
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Was kann man im County Cork unternehmen? Welche Sehenswürdigkeiten gibt es rund um Cork? Was gibt es in Südirland zu sehen? Die Antwort darauf kann vielfältig ausfallen und dazu könnte ich dir eine ellenlange Liste aufzählen. Darunter wären wohl die üblichen verdächtigen wie das Schloss in Blarney mit dem berühmten Stein oder der Hafen von Cobh. Rund um Cork Richtung Norden und im Süden des County Limerick gibt es sechzehn Dörfer, welche sich zu den „Villages of Tradition“ zusammengeschlossen haben. Ein Besuch dieser idyllischen und traditionsreichen Dörfern lohnt sich alleweil.

Blackwater Castle Blick vom Blackwater Castle ins herbstliche Blackwater Valley.

Die Stadt Cork alleine ist schon voller Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Du kannst im Glockenturm der St. Anne’s Kirche die berühmten Glocken des Shandon erklingen lassen, dies ist gegen ein Entgelt von 5 Euro völlig legal und bringt dich nicht ins Gefängnis. Trotzdem solltest du dem historischen City Gaol einen Besuch abstatten und wenn dir dies zu düster ist, empfehle ich dir einen Stadtbummel in der quirligen Fussgängerzonen mit zahlreichen Geschäften und Pubs. Wen dir dies alles zu normal ist, dann versuche es doch mit einem Besuch im Butter Museum! Ja wirklich, einer der Hauptattraktionen in Cork ist ein Museum in welchem sich alles rund um Butter dreht. Verrückt nicht?

Das Schloss in Blarney und die Sache mit dem Blarney Stone

Was gibt es nun aber um Cork City herum zu sehen? Wenn du dich in Südirland schon ein wenig auskennst, dann kennst du sicherlich DIE Attraktion schlechthin. Es ist *trommelwirbel* – ein Stein! Wenn ich dir jetzt sage, dass täglich hunderte Leute Geld bezahlen um diesen einfältigen Stein zu küssen wirst du mich für total verrückt halten. Es ist aber so. Der Stein ist im Blarney Castle an der Aussenseite des oberen Wehrgangs des Bergfriedes eingemauert und es handelt sich um den Stein der Sprachgewandtheit. Dieser Stone of Eloquence soll angeblich die Hälfte des Steins von Scone sein. Diesen sollen die Kreuzritter aus dem Heiligen Land mitgebracht haben. Fortan wurden die schottischen Könige (und nach dem Diebstahl des Stein durch die Engländer auch die Englischen) auf diesem Stein gekrönt. Wie auch immer, wer den Blarney-Stein küsst, der erhält die Gabe des freien Sprechens. Um in den Genuss des Steinküssens zu gelangen muss man in der Hochsaison sich zuerst in Geduld üben, sich einige Euros aus dem Kreuz leiern lassen und schliesslich Kopfüber in gut 30m Höhe dem Stein einen dicken Schmatz aufdrücken. Wohlbekomms. Wir aber wollen nun die idyllischen Dörfer im County Cork besichtigen

Sehenswürdigkeiten rund um Cork

Das wirklich schöne am Blarney Castle sind die Gärten und Parks rund um die Burg. Für unsere nun folgende Tour zu den 16 idyllischen Dörfern oberhalb von Cork City und unterhalb von Limerick ist Blarney ausserdem ein hervorragender Startpunkt. Von Cork City oder eben von Blarney aus würde ich die traditionsreichen Dörfer in folgender Reihenfolge besuchen:

  • Carrig na bhFear
  • Glenville
  • Castlelyons
  • Conna
  • Coolagown
  • Kilworth
  • Glanworth
  • Castletownroche
  • Doneraile
  • Ballyclough
  • Bruree
  • Knockainey
  • Galbally
  • Glenbrohane
  • Ardpatrick
  • Kilbehenny

Aus Zeitgründen haben wir uns nur einige Dörfer angesehen. Ganz allgemein ist zu sagen, dass die Gegend oberhalb der Stadt Cork einfach wunderschön ist. Man kann stundenlang auf Landstrassen, welche von alten Trockenmauern und Bäumen gesäumt sind, fahren und dabei saftige, grüne Wiesen an sich vorbeiziehen lassen und die irische Landschaft geniessen. Die Farben welche die Sonne auf die Hügel im Norden von Cork zaubert sind gerade im Herbst schlicht und einfach fantastisch. Folgend nun Beschreibung und Fotos einiger der Dörfer und Highlights auf unserer Tour in „North Cork“.

Ballyclough – das historische Dorf im Herzen des Blackwater Valley

Das hübsche Dorf Ballyclough ist unsere erste Station von unserer Fahrt von Clonakilty in West Cork herauf. Die gute Frau, welche aus dem Smartphone heraus uns nach Ballyclough den Weg dirigierte, scheute sich nicht davor zurück uns auf dem schnellsten Weg in diese ruhige und friedliche Ortschaft zu schicken. Schnellster Weg bedeutet bei Google Maps, dass du damit rechnen musst über einen Feldweg zu fahren, welcher Hauptsächlich aus Schlaglöchern besteht. Die Strasse nach Bagdad lässt grüssen. Wohlbehalten erreichen wir schliesslich das Dorf auf besseren Strassen. Ballyclough liegt neben dem Fluss Finnow auf einem kleinen Hügel und der Blickfang ist die katholische Kirche. Hinter dieser befindet sich ein alter Friedhof mit Monumenten von nationaler Bedeutung. Welche erschliesst sich mir nicht ganz, aber hey so steht es im Flyer über die Villages of Tradition. Brennend interessiert hätte mich das Ballyclough Castle. Es verfügt über einen Turm und einige Nebengebäude, bei welchem das Dach eingestürzt ist. Das Ganze ist also eine Ruine und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Doneraile Park – Spaziergang im Grünen

Das Dorf Doneraile liegt ebenfalls an einem Hügel, diesmal aber am River Awbeg. Die Ortschaft bietet gewiss das übliche Dorfbild in Irland. Die Hauptstrasse führt schnurgerade durch den Dorfkern, links und rechts bunte Häuser. Momentan (Herbst 2014) ist hier aber schon zu sehen, dass viele Leute, wohl mangels Arbeit, weggezogen sind. Einige Geschäfte sind leer, Häuser verfallen zum Teil oder es wird nicht mit einem neuen Anstrich für ein hübscheres Dorfbild gesorgt. Empfehlenswert ist aber ein Besuch im Doneraile Wildlife Park. Dieser befindet sich gleich hinter der einen Häuserzeile und ist zu Fuss durch einen Torbogen erreichbar. Ganze 166 Hektar ist der Park gross und ein Paradebeispiel eines Landschaftsparks aus dem 18. Jahrhundert. Der Park bietet einige Rundwege auf welchem man Laubwaldhaine, Gärten und Felder durchstreifen kann. Dabei kann man durchaus einer Rotwildherde begegnen. Stärken kann man sich im Team Room beim Lunch oder einfach einer Tasse Kaffee.

Castletownroche – ein charmantes Dorf am Awbeg River

Von Castletownroche ist mir vor allem die restaurierte Mühle, welche idyllisch direkt am River Awbeg liegt in Erinnerung. Die Mühle, sowie die alte Steinbrücke, welche uns später weiter auf unserem Weg nach Glanworth führt, sind zwei Wahrzeichen des Dorfes. Castletownroche rühmt sich des weitern als guter Ausgangspunkt fürs Fischen, das Geniessen der Landschaft rund um die Ortschaft und die örtliche Gastfreundschaft, welche in den Restaurants, Pubs und Shops gelebt wird. Ein Besuch, verbunden mit einer kleinen Auszeit einfach so zum Geniessen ist sicherlich empfehlenswert.

Hauptattraktion ist Blackwater Castle. Die Burg hat schon viele berühmte Gäste gesehen. Michael Jackson durfte hier mit seinen Kindern einige unbeschwerte Tage verbringen, ganz vom üblichen Trubel abgeschottet. Das Schloss bietet einen tollen überblick über das Blackwater Valley und ist vor allem für Bankette bei Hochzeiten sehr beliebt.

 

Glanworth – Fliegenfischen und Wandern

Fliegen klatsche ich meisten, dass man mit den lästigen Viechern auch fischen kann beweist Glanworth. Die Ortschaft am River Funshion liegt inmitten des wundervollen Blackwater Valley. Ein Tal, welches aus meiner Sicht viel zu wenig bekannt ist bei Touristen. Die kleine Ortschaft Glanworth bietet viele historische kleine und grössere Gebäude und kombiniert die Vergangenheit wunderbar mit der Schönheit und Gastfreundschaft der heutigen Zeit. Im Süden sehen wir von hier die Nagle Mountains, im Norden die Bergzüge der berühmten Galteen und des Ballyhoura Mountain. Somit bietet es sich an, dass das Dorf ein toller Ausgangspunkt für Wanderungen ist.

In Glanworth hat es mir wieder eine alte Mühle angetan. Diese Gebäude steht natürlich wiederum gleich am Fluss, wiederum bei einer alten, schmalen Steinbrücke. Die Mühle ist momentan zum Verkauf ausgeschrieben. Vor meinem geistigen Auge habe ich mir bereits ausgemahlt dort ein Restaurant zu betreiben und im Sommer im wunderbaren Garten die Gäste zu bewirten…

Castlelyons – Kultur und Geschichte eines historischen Dorfes

Von Glanworth geht es weiter nach Kilworth, dort können wir für uns nichts interessantes ausmachen und so fahren wir via Fermoy runter nach Castlelyons. Die Ortschaft begrüsst uns mit einem kurzen, heftigen Regenschauer und leider dunkelt es langsam ein. Nach überstandenem Wolkenbruch, wagen wir uns kurz aus dem Auto um die Ruinen der Carmelite Abbey anzusehen. Dieses Kloster wurde im 13. Jahrhundert von John de Barry gegründet.

Castlelyons Friary Die Sonne versucht sich durch die Wolken durchzusetzen und lässt ein wenig Licht auf die Ruinen der Friary bei Castlelyons fallen.

Dies war’s dann bereits mit unserer Tour durch die idyllischen und historischen Dörfer im Norden des County Cork. Unser Ausflug in den Norden des County Cork hat uns gezeigt, dass es in dieser Gegend nicht nur wunderschön und zauberhaft ist, sondern auch viele historische Gebäude und Geschichten entdeckt werden können.

Um dies alles sehen zu können musst du dir aber einiges an Zeit einplanen. Gerade wer einmal etwas anderes machen will, als auf den üblichen ausgetretenen Touristenpfaden zu trampeln, dem sei ein Besuch in den 16 idyllischen Dörfern der „Villages of Tradition“ sehr empfohlen.

Den Flyer zu diesen historischen Dörfern habe ich in einem kleinen Laden in Mitchelstown entdeckt. Frage am Besten in den Touristeninfo in den County Cork und Limerick nach diesem Flyer oder weiterführenden Informationen zu allen Dörfern.

2 Gedanken zu „16 Dörfer in Südirland – Traditionsreich, idyllisch und Sehenswert!“

  1. Hi Reto,
    vielen Dank für die doch eher abseits der üblichen Touristenpfaden gelegenen Tips!
    Du machst mir den Co. Cork wirklich schmackhaft… :=)
    „Leider“ ist als nächstes der Klassiker Co. Kerry dran…
    grüne Grüße
    Freddy

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    • Hey Freddy, Danke für deinen Kommentar! Ich hoffe doch sehr, dass ich künftig noch mehr solche Perlen finden werde und mit euch Lesern teilen kann. Ehrlich gesagt, war ich überrascht von der Schönheit der Gegend oberhalb von Cork. Grüne Grüsse, Reto

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