Michael Collins gilt als die große Figur im Kampf gegen die übermächtigen Briten im irischen Kampf um die Unabhängigkeit und ist Gründer einen geheimen Armee, der Irish Republican Army. Seine Rolle als einer der Anführer der irischen Untergrundbewegung und Gründer der IRA wurde 1996 vom britischen Regisseur Neil Jordan verfilmt. Er begab sich, wie ich in einem früheren Blogpost auch, auf die Spuren von Michael Collins und es gelang ihm dabei – trotz einiger geschichtlichen Ungereimtheiten – das Bild eines Mannes zu zeichnen, welcher von ehemaligen Weggefährten verraten und quasi gezwungen wurde schlussendlich einen Bruderkrieg zu führen.
Die britische Besatzungsmacht schlägt den Osteraufstand von 1916 blutig nieder. Die Anführer der Republikaner werden gefangengenommen und ohne ordentliches Gerichtsverfahren ins Kilmainham Jail gebracht und dort wenige Tage später exekutiert. Michael Collins und sein Freund Harry Boland werden ebenso wie der Kopf der irischen Untergrundbewegung und später erstem irischen Regierungschef, Eamon de Valera, gefangengenommen. Im Gefängnis von Frongoch (Wales) konnte Collins sein Organisations- und Führungstalent unter Beweis stellen und er erhielt dort seinen Spitznamen, The Big Fella. Aus dem Lager entlassen beginnt Collins eine Geheimarmee, die Irish Republican Army, zu gründen. Diese dient im Kampf gegen die Briten und mit zahlreichen Anschlägen auf königstreue Politiker und Verrätern gelingt es ihm in diesem Zermürbungskrieg die Oberhand zu gewinnen.
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Die Handlung des Films in Kürze
Die Briten sowie die Republikaner sehen ein, dass der Krieg zu nichts führen wird als noch mehr Tod und Leid. Zudem war die britische Kriegskasse zu diesem Zeitpunkt bald leer und so kam der Entscheid Friedensverhandlungen zu führen den Briten sehr entgegen. Als Chefunterhändler schickte de Valera Michael Collins nach London. Bis heute ist umstritten, ob im Wissen, dass Collins dabei nur verlieren konnte. Der vorgelegte Vertrag beinhaltete nämlich unter anderem, dass sechs Countys im Norden (Ulster) bei den Briten verbleiben. Collins unterschreibt, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Er weiß, dass er damit sein Todesurteil unterschrieben hat.
Ein Teil der irischen Bevölkerung ist mit dem ausgehandelten Vertrag tatsächlich nicht zufrieden und so beginnt ein sinnloser Bruderkrieg. Collins wird schließlich bei einem Attentat nahe seines Geburtsortes getötet. Der Frage, ob Collins heute als Verräter oder als Nationalheld gelten soll, bin ich bereits nachgegangen.
Der Film ist ideal zum Einstieg in die irische Geschichte
Der Film hat wie schon erwähnt einige geschichtliche Ungereimtheiten. Mir persönlich gefällt er jedoch trotzdem sehr gut. Die wichtigen Stationen und Ereignisse in Collins Leben sind bildstark umgesetzt worden. Kameramann Christ Menges leistete hervorragende Arbeit und die hochkarätige Besetzung verspricht großes Kino. Besonders zu erwähnen ist sicherlich, dass Hauptdarsteller Liam Neeson sich vor Drehbeginn nach West Cork begeben und sich mit Zeitzeugen unterhalten. So konnte er sich optimal ein Bild vom Leben Collins machen und sich auf die Rolle vorbereiten. Kritik am Film erntete höchstens die etwas blasse Julia Roberts als Geliebte von Collins. Die Umsetzung dieses Liebesaspektes wurde etwas vernachlässigt und läuft so nebenbei.
Auszeichnungen für “Michael Collins” – Der Film
Der Film wurde 1996 mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnet und wurde für die Kameraführung und die Filmmusik 1997 für einen Oskar nominiert. Liam Neeson wurde für seine Rolle für den Golden Globe Award nominiert. Ebenfalls 1997 wurde der Film von der Political Film Society mit dem Award für Frieden nominiert.
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Für wen eignet sich der Film?
Dieser Film ist sicherlich nichts für zartbesaitete Gemüter. Er beinhaltet viel Action und einige brutale Szenen. Führt man sich dabei vor Augen, dass diese Dinge wirklich passiert sind, beschleicht einem ein bedrückendes, ja gar ohnmächtiges Gefühl. Für einen Einstieg in die irische Geschichte eignet er sich aber sehr gut. Michael Collins habe ich mir bisher zwei bis drei Mal angesehen und dabei vielen mir immer mehr Details auf und je mehr man über die Ereignisse weiß, desto mehr Zusammenhänge erkenne ich. Ich habe es beim zweiten Mal anschauen so gemacht, dass ich einzelne Ereignisse googelte um mir die Hintergründe vor Augen führen zu können.
Quellen
Michael Collins – Nationalheld oder Verräter?
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Auf den Spuren von Michael Collins
Michael Collins – Der Film, Irland auf Wikipedia
Filmkritik Michael Collins