Madeleine aus “Good Old Germany” absolviert ein Auslandjahr in Irland und besucht seit September 2016 noch bis im Juni eine irische Schule in Carlow. Auf ihrem Youtube-Kanal erzählt sie als “Frau Freitag” von ihren irischen Erlebnissen.
Austauschstudentin Madeleine videobloggt aus Carlow
Auf fünf Punkte ihres Videos “Akzent, Pubs und Wetter” möchte ich gerne eingehen. Gespannt bin ich auch auf deine Meinung, welche du gerne in den Kommentaren zum Besten geben kannst.
Das Wetter ist immer gleich
Irland ist wettersicher. Das stimmt. Der nächste Regen kommt bestimmt. Vielleicht in fünf Minuten, vielleicht auch erst in fünfzig. So sicher weiss man das nie. Dass das Wetter immer gleich ist, dem kann ich nicht ganz zustimmen. Es kann auch hier tagelang regnen. Vorallem in den Wintermonaten. Dann kann auch schon mal ein kräftiger Wintersturm vom Atlantik her über die grüne Insel fegen.
Derzeit (Anfang Juni 2017) zeigt sich Petrus besonders grosszügig mit gutem Wetter. Die Sonne brennt vom Himmel. Glaubt man Medienberichten, soll es derzeit in Irland wärmer sein als in Spanien.
Ole!
Pub – der Treffpunkt schlechthin
Das soziale Leben der Iren spielt sich vornehmlich im Pub ab. Da wundert es nicht, dass es pro knapp 600 Einwohner ein “Public House” gibt. Die Anzahl der Pubs reduzierte sich in den letzten Jahren drastisch. Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 mussten in den 10 Jahren davor ca. 1’000 Pubs schliessen. Weitere tausend Pubs – vorallem auf dem Land – stünde die Schliessung noch bevor. Etwas über 7’000 Public Houses gibt es noch im Land.
Die Gründe für die Dezimierung der Irish Pubs sind manigfalltig. Hauptgrund dürfte die schwere Rezension von 2008 sein. Die Leute haben einfach weniger Geld zur Verfügung. Da wirkt es sich für die Pubs natürlich kontraproduktiv aus, wenn gleichzeitig die Alkoholsteuer ansteigt.
Viele Pubbesitzer klagen auch, dass seit dem eingeführten Rauchverbot im Jahr 2004 die Gäste fern bleiben. Gerade für die Pubs im ländlichen Irland ist auch die Herabsetzung der Promillegrenze auf 0,5 nicht gerade einem Pubbesuch förderlich.
Aus all diesen Gründen verzeichnen die Pubs weniger Einnahmen und viele Schliessungen waren die Folge.
Spieglein, Spieglein and er Wand…
Was sogar – erstaunlicherweise – mir als Mann auffällt sind die vielen Schönheitssalons. Manchmal scheint mir, dass jeder der sich in Irland versucht selbständig zu machen dies mit einem Friseursalon versucht.
Dabei gibts nicht nur für die Frauen entsprechende Salons. Sich als Mann mal kurz in der “Town” die Haare schneiden zu lassen ist kein Problem. Einen Barber gibt es an jeder Ecke. Oftmals einen “Original Turkish Barber”.
Meist entpuppt sich der Türke dann aber als Russe oder Pole. Wie auch immer. Die sind günstig und haben den netten Nebeneffekt, dass dir nach dem verpassen eines Kurzhaarschnittes mit Alkohol die Ohren- und Nasenhaare abgebruzelt werden.
Ok. Das wolltest du jetzt vielleicht nicht wissen.
Aber noch mehr Auswahl hat das weibliche Geschlecht. Da wird frisiert, manikürt, pedikürt, gespachtelt und gewaxt was das Zeug hält. Und die Kreditkarte her gibt.
Obwohl du viele Iren tagsüber auf der Strasse im schlabrigen Trainingsanzug herumlaufen siehst ist das Bild des Nächtens oder bei mehr oder weniger speziellen Anlässen ein Anderes.
Da brezelt der Insulaner sich gerne auf. Koste es was es wolle.
Irischer Akzent
Tatsächlich ist der irische Akzent etwas gewöhnungsbedürftig. Letzthin hatte ich die Frage eines Leser, worab ich sehr schmunzeln musste. Die lautete “Warum verstehe ich die Iren trotz dreissig Jahren englisch lernen immer noch nicht?”
Leider kann ich da keine schlüssige Antwort geben. Ich weiss nur, dass gerade hier in Cork der Dialekt noch mal eine Ecke spezieller ist. Auch nach über zwei Jahren verstehe ich meist immer noch Bahnhof. Aber es könnte ja Kerry anstelle Cork sein. Was noch schlimmer wäre.
Freundlichkeit kennt einen Namen
Ire. Der vorwiegende Eindruck der Touristen täuscht nicht. Der Ire gilt nicht nur als freundlich. Er ist es auch. Das gilt natürlich nicht für alle. Es gibt auch hier eine hohe Anzahl an Arschlöchern. (Pardon l’expression)
Aber unterwegs unter Einheimischen fällt einem das freundliche Ansinnen schon auf. Obwohl es beim Einkaufen gerade am Anfang einem schon komisch erscheint, wenn die Kassiererin dich mit “My Love” anspricht. Wir kennen uns ja nicht mal.
In diesem Sinne “My Love” meine kurze Ansicht der Punkte welche die Madeleine in ihrem Video erwähnt. Ich bin gespannt auf deine Meinung zu Wetter, Pub und irischem Akzent!