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Kein anderes Volk hat die frühzeitliche Geschichte in Irland derart geprägt wie die Kelten. Durch die Sprache bewahren die Iren noch heute das Erbe ihrer Vorfahren und auch alte keltische Rituale werden zelebriert.
Irland gehört heute zur sogenannten keltischen Nation. Diese umfasst Bevölkerungsgruppen in Europa, welche sich mit dem keltischen Brauchtum identifizieren. Oftmals wird in diesen Ländern die keltische Sprache noch gelebt. In Irland ist dies insbesondere in der Gaeltacht-Regionen (Grafschaften Donegal, Mayo, Galway, Kerr, Cork sowie im Osten Irlands in Meath und im Süden in Waterford) der Fall. Die sechs keltischen Nationen sind Irland (Eire), Schottland (Albain), Insel Man (Manainn Oileán Mhanann), Wales (an Bhreatain Bheag), Cornwall (an Chorn), Bretagne (an Bhriotáin). In Klammern steht hier jeweils die irische Bezeichnung. Diese Nationen sind von der keltischen Liga offiziell anerkannt. Hauptkriterium dazu ist, dass die keltische Sprache in diesen Ländern noch gesprochen wird. In Irland sprechen von den ca. 6 Mio Einwohnern noch 355’000 irisch als Hauptsprache. Schätzungsweise 1,1 Millionen Iren beherrschen die Sprache zumindest teilweise.
Wer waren die Kelten?
Die ersten Kelten siedelten ca. 600 v.Chr. auf der grünen Insel an. Obwohl über die Herkunft der einwandernden Gruppen nicht viel bekannt ist wird vermutet, dass diese von Frankreich her gekommen sind. Da die Kelten keine Schrift kannten ist eine genaue Bestimmung woher und wann sie kamen schwierig. Das heutige Wissen über dieses Volk – welches kein Nomadenvolk war – verdanken wir den Archäologen und deren Funden. Die in Stämmen organisierten Kelten trafen in Irland auf Bewohner welche dem Sonnenkult nachgingen. Da auch die Kelten die Sonne als höchste Gottheit ansahen vermischten sich die beiden Stämme bald einmal. Überlieferungen zufolge hatten die Kelten etwa 400 Götter davon waren 70 von grösserer Bedeutung.
Keltische Feste und Brauchtum
Den Kalender und die Festtage der Kelten bestimmten der Lauf der Sonne und die Jahreszeiten. Im Februar wurde das Lichterfest (Imbole) gefeiert, gefolgt vom Fruchtbarkeitsfest (Beltane) im Mai. Im August feierten die Kelten Erntedank und im November das Totenfest (Samhain). Aus Samhain entstand später vor allem zuerst in den USA der Brauch von Halloween. Allerdings hatte der keltische Brauch nicht gerade viel mit fröhlichem Kindergesang und süssen Leckereien zu tun, denn es wurden vermutlich Menschen geopfert… Dies um den Unterweltsgott Cenn Crúach um Fruchtbarkeit anzuflehen. An diesem Tag fand seit 700 v. Chr. in Tara auch das Fest von Tara (reis Temhra) statt. Das Fest von Tara war eine der wichtigsten altirischen Versammlungen. Währenddessen fand ebenfalls das grosse Treffen von Ulster in Mag Muirtheimne statt. An diesem war die Anwesenheit eines jeden aus Ulster stammenden Mannes vom König verordnete Pflicht. Bei nichtbefolgen drohte die Todesstrafe. Auf dem Hügel von Tlachtga (Hill of Ward bei Athboy, County Meath) wurde das Samhain-Feuer entzündet. Dieses nahmen die einzelnen Familien als Herdfeuer mit nach Hause.
Maewyn Succat wird zum heiligen Patrick und irischen Nationalhelden
Es war schliesslich einem in Wales als Heiden geborenen Mann Namens Maewyn Succat bescheiden die irischen Kelten zu christianisieren. Es heisst, dass plündernde Iren ihn im Alter von 16 Jahren als Sklaven nach Irland verschleppten, wo er Schafe hüten musste. Er fand dabei Trost im Christentum. Die Legende besagt weiter, dass er das rauhe Land und seine Bewohner in sein Herz schloss. Ein Engel soll ihm verkündet haben zu fliehen. So floh er in ein Kloster in der Nähe des heutigen Auxerres (Frankreich) um sich dort vom Priester ausbilden zu lassen. Nachdem Succat den Namen Patrick annahm, hörte er wiederum Stimmen – diesmal diejenigen des irischen Volkes. Er kehrte nach Irland zurück um die Heiden zum Christentum zu bekehren. Bekanntlichermassen war St. Patrick hier erfolgreich und so wurde er zum irischen Nationalhelden. Am St. Patricks Day wird jeweils sein Andenken am 17. März – mit viel Grün und einigen Pints Guinness – geehrt. Das Nationalsymbol der Iren schlechthin ist das Kleeblatt – Shamrock genannt – dies kam dadurch, dass St. Patrick den Iren die heilige Dreifaltigkeit anhand eines dreiblättrigen Kleeblattes erklärte.
Textquellen und weiterführende Informationen zum Thema Kelten in Irland
Die Kelten – Zusammenfassung auf Wikipedia
Die keltischen Nationen – Eintrag auf Wikipedia
Celtic Spirit – auf den Spuren der Kelten. Auf keltischen Pfaden wandern
Die Geschichte der Kelten in Irland
Kurzeinführung in die irische Geschichte
Was sind Druiden?
Die Kelten in Irland – eine Prinzessin gibt Eire den Namen